Mittwoch, 30. November 2011

Aber pronto!

Dieses Wochenende war das letzte Reisewochenende bevor ich in etwas mehr als zwei Wochen dann nach Deutschland komme :) Ich war mit Lucy und Sarah in Italien, genauer gesagt sind wir mit Ryanair nach Mailand geflogen und haben dann noch einen Tag in Genua verbracht.

Sarah und ich sind Freitagmorgen angekommen (Lucy ist später am Abend geflogen, sie dachte sie hätte noch ein Examen) und haben uns erstmal umgeschaut. Mailand ist bekannt für die Kathedrale Al Duomo und ist die Modemetropole Italiens. Es ist außerdem die Stadt von Leonardo Da Vinci und beherbergt Das letzte Abendmahl. Ihr wisst, das Riesenbild auf dem angeblich Maria Magdalena abgebildet ist nach dem Da Vinci Code. Zuvor muss ich sagen, dass wir leider nicht dort waren, weil die Wartezeiten wohl sehr übel gewesen sein sollen. Wir haben und stattdessen die Shoppingarkaden angeschaut, aber keine Sorge, nicht um zu shoppen sondern um uns die lächerlich teuren Läden anzuschauen, ich kann euch nicht sagen, wie oft ich Emporio Armani, Chanel, etc. gesehen habe. Unglaublich! Und vor jedem zweiten Laden ein Bettler :/ 
 Am Abend waren wir in einer wunderschönen Kanalstraße mit unzähligen Essensmöglichkeiten. Überall gab es natürlich Pizza und Gelato :9 Außerdem boten die Trattorien ein tolles Angebot, das wir annahmen: Für 9 Euro konnte man sich ein Getränke seiner Wahl kaufen (also auch Cocktail/ Bier) und sich dafür so viel man wollte von dem Buffet bedienen! Sehr, sehr lecker war es!

Als wir dann mitten in der Nacht Lucy abholten trafen wir eine Gruppe Erasmusstudenten im Bus. Als erstes wussten wir das nicht, aber wenn eine Gruppe von verschieden aussehenden jungen Leuten laut und betrunken englisch mit vielen Akzenten miteinander redet, da liegt es auf der Hand :D Wir haben uns bis zu unserer Haltestelle mit ihnen unterhalten, sehr witzig. Ein Portugiese, eine Deutsche, zwei Engländer und eine Griechin (glaube ich ;). 

Am nächsten Tag haben wir dann nochmals Mailand unter die Lupe genommen, da Lucy ja noch nix gesehen hatte. Dieses Mal ging es auch schneller, weil Sarah und ich nicht ewig nach einem Stadtplan und Buslinien etc. suchen mussten :) Wir fanden auch heraus, dass Geneve nicht das gleiche wie Genova ist, also auf Englisch. Wir hatten verzweifelt versucht günstige Tickets für Genua in Italien zu kriegen, bis wir merkten, dass wir die ganze Zeit nach Geneve (Genf, Schweiz) gefragt hatten. Ja schon dumm, wenn man sich nicht mit Geografie auskennt hehe. Wir bekamen also gute Tickets und fuhren am Abend nach Genua. Im Vergleich zu Mailand eine viel italienischere, ich nenne es mal offensichtlich schönere Stadt. Es gibt viel mehr typisch italienische Terracottahäuser und Marmorbauten etc. Die Seglerstadt an der Küste war umgeben von Bergen und unser Hostel war auf einem. Wir fuhren also in einer denkbar schlimmen Busfahrt, immer im zickzack mit Affentempo den Berg hoch. Es kam einer Achterbahnfahrt gleich! 

Am Abend trafen wir dann auf der Suche nach einem guten Essensort auf eine total durchgeknallte italienische 37-Kilo Tänzerin, die in einer Bar arbeitete. Mit einem Surferboy, ihrem Housefan und einem Kubaner. Es war so schräg wie es klingt! Die Italienerin konnte aus irgendeinem Grund französisch und laberte und praktisch völlig mit ihrem Privatleben zu, aber auf eine sympathische Art. Dann bekamen wir von ihr Tipps, wo man etwas essen könnte. Wir gingen daraufhin zu einem FastFood Pasta Restaurant. Für 6 Euro bekam man hier einen Wein mit frischer Pasta (d.h. richtig richtig leckere selbstgemachte)! Die beste Pasta, die ich je hatte :9 Wir gingen dann nochmal zu der Bar von der Verrückten zurück um dort was zu trinken und wir wurden natürlich erneut zugetextet :) Was nicht schlimm war, denn wir bekamen daraufhin Gratisshots von etwas undefinierbarem gemixten, was so ziemlich alle Alkoholsorten der Bar beinhaltete meiner Einschätzung nach :D Sarah hat auch ein Foto von uns hinter der Bar mit den ganzen Leuten, aber ich muss mir das Foto noch besorgen ;)

Am nächsten Tag schauten wir uns also in Genua um. Es hat eine schöne Innenstadt mit vielen Palazzos, kleinen Straßen (zwischendurch kamen wir leider in die Ecke der Prostituierten rein ups schnell wieder raus), "Zebrastil"-Kirchen (so nannten wir das zumindest), Brunnen, einem schönen Hafen und dem Geburtshaus von Christopher Columbus. Und natürlich fanden wir viel Eis und diesen Abend gingen wir dann richtig zum Essen aus, wie soll es anders sein in "La Mama" haha
Ich hatte eine Feuerwehrmannpizza (aber nicht die Bohne scharf nur mit viel Knoblauch) und Lucy und Sarah Pasta mit ebenfalls viel Knoblauch, gefolgt von einem Mozzarellasalat und Tiramisu. Was soll ich sagen, ich hab sehr gut gegessen :)
Der nächste Tag war dann leider hauptsächlich von Rückreise geprägt, wir haben ganz viel Bohnanza gespielt (ein tolles Spiel, bei dem man verschiedene Bohnensorten anpflanzen muss), im Zug gesessen, Bohnanza gespielt, am Flughafen gesessen, Bohnanza gespielt, im Flugzeug gesessen und Bohnanza gespielt (die Stewards fanden das amüsant und klauten uns die ganze Zeit unsere Karten) und im Zug nach Avignon gesessen und Bohnanza gespielt. Ich kann sagen, dass ich Experte bin :)


 

 


 


Nun bin ich also zurück in Avignon, fast ganz abgebrannt und nehme mir vor, mich ein bisschen praktischer mit der Uni zu beschäftigen.
Meine eine Präsentation wurde sehr komisch kommentiert, ich werde also sehen, was das in einer Note ist :) Hier hat auch der Weihnachtsmarkt aufgemacht. Ich muss mir unbedingt wieder angewöhnen mit der Kamera rumzulaufen! Es ist aber nichtsdestrotrotz ziemlich warm (heut bin ich im Pulli rumgelaufen). Es geht sonst alles den gewohnten Gang, ein paar Barabende stehen an und wir Erasmusstudenten hocken ständig in der Caféteria und den Cafés der Stadt rum, nur langsam kommt die Gewissheit, dass es bald vorbei ist. Es werden schon Abschiedparties und -abende organisiert. Theresa, meine italienische Mitbewohnerin ist heute ausgezogen. Das ist einerseits natürlich traurig (denn Kanada und USA kommen im Januar nicht nochmal zurück). Ich freue mich aber gerade sehr auf Weihnachten, die Stimmung hat sich schon eingestellt!!!

Sonntag, 20. November 2011

ein Ausflug in den Norden - London und Portsmouth

Diese Woche war ich von Donnerstag bis heute in Großbritannien um dort die Lage auszuchecken :) Ich war mit Sarina bei unserer lieben Jojo, die das Glück hat gerade in London ein Praktikum zu machen. Zwar gibts keine Bezahlung, aber ein tolles Haus zum bewohnen in einem schönen Viertel im Norden Londons bezahlt und ne Putzfrau dazu. Unerhört! Aber es war umso besser, dass wir da sein durften. Ich kam erst Donnerstagnacht um 2 bei ihr an, nach einer abenteuerlichen Zug-, Bus- und Doppeldeckerbus- und Flugzeugreise. Ryanair lässt grüßen. Zum Glück wurde ich dann an der Haltestelle empfangen!


Donnerstag hat sich Jojo frei genommen und so sind wir durch London! Wir waren in Camden, DEM Szeneviertel in London und was es da nicht alles gibt! Wahnsinn komplett verrückt. Läden über Läden über Läden! Krimskrams, Kitsch, Uhren, Spiegel, Antiquitäten, Taschen, Schmuck, einen megaüblen Raverladen (jetzt weiß ich auch wo die Technofreaks ihre Klamotten herkriegen und dass sie einen schlimmen schlimmen Sexspieltick haben), Essensstände mit den coolsten Sachen und alles in tausendfacher Ausführung. Reizüberflutung pur! Hier ein paar Einblicke:







 

 


Wie zu sehen waren wir dann noch bei Harrod's und haben London an der Themse bei Nacht bestaunt. Natürlich waren wir auch in einem Pub names Six Ports. Wir sind dann aber relativ früh zu Jojo zurück, um für den nächsten Tag fit zu sein. Jojo musste leider dann schon arbeiten, aber Sarina und ich sind nach einer der stressigsten Tubefahrten meines Lebens dann noch zum Buckingham Palace gegangen und shoppen! Meine Fresse, irgendwie war die Picadilly Line gesperrt, sodass wir ständig umstiegen mussten und nie irgendwo ankamen, die Tubes alle zum brechen voll waren zwischen 9 und 11 Uhr?!?, auf den Bus umsteigen mussten und dann schräg angemacht worden und dann kamen wir mit unseren Taschen auch nicht in Harrod's rein. Purer Stress im Großstadtdschungel. Aber dann haben wir uns doch tatsächlich noch kurz den im Vergleich zu Harrod's doch etwas enttäuschenden Palast angeguckt ;)
Natürlich mussten wir auch zu Abercrombie. Sarina hatte den Laden am Vortag schon gefunden, was ziemlich gut war, denn das Ding ähnelt eher einer US-Botschaft von außen als einem hippen Laden. Das Einzige, was die Täuschung verriet war der Parfümgeruch, der schon von 200 Metern Entfernung mühelos rüberwehte! Dann habe ich auch noch fast meinen Bus nach Portsmouth verpasst. Also das Londoner Leben ist echt toll und beeindruckend, aber würde ich dort wohnen, ich bekäme mit 40 einen Herzinfarkt!

So, damit ging es also weiter nach Portsmouth, die Stadt von Charles Dickens und die Stadt in der die Titanic ausgelaufen ist. Was soll man sagen, beides klingt nicht sehr vielversprechend ;) Aber ich hab dort Manuela besucht. Und dort gab es widerrum Sightseeing pur und Strand!!! Wir haben und den historischen Schiffsdock angeschaut (dort gibt es zwei alte Kriegsschiffe zu bewundern), das alte Portsmouth und die wunderschöne Seaside. Außerdem waren wir beide Abende im Gunwharf Keys, so eine Art Shopping-, Restaurant-, Bar-, Diskoecke. Praktisch der Ort an dem man sein Geld lassen kann. Es ist wirklich spannend dort und abends hat man da alles was man braucht. Wir waren in einer Disko namens TigerTiger, in der alle Mädels halbnackig bei 8 Grad hinkommen mussten und Megahighheels trugen, eine Frau mit Schlange um den Kopf rumlief, Typen in Supermannoutfits und Mädels in Armylooks, Tänzerinnen im Leobikini ganz schlimm rumtanzten und sich alle Kerle für unwiderstehlich hielten. Hilfe! Wir hatten viel zu lachen! 

 
 














Am nächsten Tag haben wir uns dafür die Ankunft vom Weihnachtsmann, dem Father Christman dort angeschaut. Eine RIESENveranstaltung mit ganz viel Brimborium: Tänzerinnen, Sängerinnen, Chor, Blasmusikorchester, Megaschlitten und Elfen, Feuerwerk, Schneekonfettie und am Ende natürlich dem Weihnachtsmann! Das war vielleicht ein Spektakel. Außerdem waren Freunde von Manuela dabei, was es ganz witzig machte, weil man so mal eine andere Erasmus- bzw. Auslandsgruppe kennenlernte und ich finde aber, dass es überall gleich ist mit der internationalen Stimmung. Nur hier britischer ;)
Dann waren wir auch noch kurz im Pub und daraufhin in der coolsten Pizzeria, die ich je gesehen hab. Es gab ganz schräg belegte Pizzas, die den fünf Kontinenten zugeordnet waren. Lecker! Ich hatte Kairo und Manuela Texas. Sehr empfehlenswert, wenn ihr mal in England auf Fire&Stone trefft... hingehen! Am nächsten Tag hieß es dann leider schon Heimreise, was den ganzen langen Tag gedauert hat und nun bin ich völlig fertig zuhaus angekommen nach einem unvergesslichen langen laaangen Wochenende!!!

Sonntag, 13. November 2011

Risiko... und Australien fällt unter meine Herrschaft

Keine Reisen diese Wochen, davon gibts in den nächsten zwei Wochen viel zu berichten. Wie ich mich schon freu :D

Dafür gab es eine riesige Fete bei Kuwi Elisa auch aus Bremen. Aber ich habe diese Woche auch versucht Geld zu sparen und Pubbesuche zu meiden bzw. nich so oft nach ner Feier irgendwas Böses zu essen, ob Pizza, Falafel, Pommes, Panini... ohoh Der Besuch von Mama und Nina sowie von Lasse hat schlimme Spuren hinterlassen. Ich habe auch aufgegeben zum Volleyballkurs zu gehen. Also ein sehr vorbildliches französisches Leben hier leider ;) sieht nicht gut aus...
Ich schaffe aber immernoch meine angestrebte Punktzahl, naja zumindest die Punkte, die ich brauche, also 24 werden es schon sein... Das ist schon wirklich gut für einen Erasmusstudenten wenn ich das betonen darf!
Wir haben angefangen Spielenachmittage zu veranstalten mit 3 bis 8 Personen. Ich hab ein günstiges Risikobrettspiel gefunden und diese Woche wurde ich drei Mal zerstört. Ein Mal hätt ich fast gewonnen aber nach fünf Stunden Dauergefecht verlässt einen immer der Ehrgeiz und man hat keine Lust mehr. So als Mädchen. Und wir lassen die Missionen immer weg, weil das ist ja angeblich uncool. Dafür hab ich ein schönes Brett, wir haben auch eingezeichnet, wo unsere Länder bzw. Städte sind. Außerdem haben wir uns an Uno versucht aber der Hit ist Bohnanza :D Das beste Spiel überhaupt zumindest nachdem man Risiko gespielt hat und wieder einer ausrastet weil der andere sich weigert einer Allianz oder einem Waffenstillstand zuzustimmen. Hilfe!
Also eine um ein gesundes und ausgeglichenes Leben bemühte Woche. Nächste Woche geht es für mich für 4 Tage nach England - London und Portsmouth! Ich habe große Erwartungen und die Vorfreude ist grenzenlos :D

Montag, 7. November 2011

Weltuntergang à la Avignon

Letzte Woche kam mich Lasse noch einmal besuchen und er hätte sich keine wettertechnisch ungünstigere Zeit aussuchen können. Es war die verregneteste Woche überhaupt, Südfrankreich hat (so guardian) seit 200 Jahren keine solche Flutkatastrophe erlebt. Es hat praktisch drei Tage hintereinander Gewitter gegeben im 3 Stunden Takt und kein Tag verging ohne Regen. Dementsprechend fielen größere Unternehmungen also ins Wasser. Der Rhône ist megaangeschwollen und die Bäume nehmen ein Bad. Wir waren trotzdem viel unterwegs in der Stadt, an der Uni (ich hatte leider 3 Tage Uni) und natürlich in etwaigen Bars. Ich musste ihm ja schließlich zeigen, wie der Alltag hier so aussieht. 

Ich werde hier nicht ausschweifend davon berichten, weil es wahrscheinlich allmählich langweilig ist für euch, weil es sich um die gleichen Menschen und immergleichen Orte handelt (belgische Bierbar, Red Sky, Weinbar, Peadar's Wohnung, Rumbar PubZ,...), aber es ging ins Geld! Ein lustiges Beispiel: Wir waren Mittwochabend bis nach 3 Uhr unterwegs (und noch in meiner Küche), haben ins Glas geschaut und ich war gut dabei, sodass Lucy und ich gegen Peadar und Lasse gewettet haben, dass ich es trotzdem zur Vorlesung um 8 Uhr schaffe. Natürlich habe ich es geschafft, sah dementsprechend zerstört aus und als ich mich gesetzt habe fragte mich ein deutscher Kommilitone ob ich traurig sei. Ich antwortete, ich wäre im Status betrunken und bin noch nicht zum verkatert sein gekommen. Er lachte sich kaputt, vor allem zwanzig Minuten später, denn aus irgendeinem Grund hatte unsere Professorin beschlossen nicht zu kommen. Das Mitleid an dem Tag war mir sicher ;)

Ich erzähle hier auch noch von gestern, einem nur vernieselten Tag, an dem wir uns Montpellier angeschaut haben. Es ist die achtgrößte Stadt Frankreichs und seit 25 Jahren die Stadt mit dem größten Wachstum. Und dort ist es wirklich cool. Es ist größer als Avignon und moderner auf eine gute Art. Die Altstadt ist groß und wie man es hier kennt besteht sie aus engen verwinkelten Gassen mit aneinandergereihten Häusern mit Eisenverzierungen vor den Fenstern. Und besonders ist, dass Montpellier ein eigenes modernes Quartier/ Viertel besitzt, in dem es praktisch nur eine riesige Shoppingmall, ein hässliches neugebautes Rathaus und viele riesige Plätze mit architektonisch imposanten Gebäuden gibt.


  


Lustigerweise waren wir danach noch zum Abschied essen. Was heißt lustigerweise, erst haben wir kein offenes Restaurant gefunden und dann eins mit einer kleinen Karte, das keine Hauptspeisen ohne Fleisch anbot. Ich hab also versucht dem Kellner zu erklären, dass ich nur das Gemüse haben wollte. Es hat aber nicht geklappt, sodass ich ein pigeonneau bestellt hab mit dem Plan es einfach liegen zu lassen. Als die Hauptspeise dann kam (zum Glück hatten wir auch eine gute Vor- und Nachspeise), dachten wir nur beide, Oh nein. Ich bekam so nen kleinen halben Vogel. Und der Verdacht lag nah, dass es sich um eine Wachtel handelt. Naja ich habe sie dann da gelassen und die Kellner waren verwirrt aber ich glaube ich hab es ihnen gut mitteilen können. Zuhause stellt sich mit Hilfe des Wörterbuches heraus, dass es sich bei einem pigeonnau um eine Jungtaube handelt.

UUUUURGH!!!